Die Gesamtsieger: Markus Heidl und Franziska Baist

Vom Motto „Laufen hilft“ über die Entwicklung zur hessischen Spitzenläuferin - Markus Heidl (Spiridon Frankfurt/ laufehilft.de) und Franziska Baist (Team Main-Lauf-Cup) heißen die Gesamtsieger des 21. Rosbacher Main-Lauf-Cups. Beide Sportler sind zum ersten Mal ganz oben auf dem Treppchen und durchbrechen damit die Siegesserien Ihrer Vorgänge um Tilahun Babsa und Steffen Kothe bei den Männern sowie Kerstin Bertsch bei den Frauen.

2016 zog Markus Heidl noch den Kürzeren, wurde Gesamtvierter und verpasste den Platz auf dem Podest. Ein Jahr später und somit bei der letzten Siegerehrung des Cups 2017 konnte er sich bereits über den 3. Platz hinter Aaron Bienenfeld und Tilahun Babsa freuen. 2018 nutzte er die Chance und darf sich über den verdienten Gesamtsieg beim Main-Lauf-Cup freuen. Heidl absolvierte neun von insgesamt zehn Läufen, holte damit drei Bonuspunkte, zwei Tagessiege in Seligenstadt (25km in 1:30:31 Std.) und Offenbach (10km in 33:24min) sowie jeweils zwei zweite und dritte Plätze. 496 Punkte in der Gesamtwertung waren für seine beiden Verfolger Philipp Bartels (Spiridon Frankfurt/ 490) und Hendrik Pörschke (ESV Blau Gold Frankfurt/ 488) uneinholbar. 2018 war ein erfolgreiches Jahr für Heidl. Er meisterte neben dem Cup auch seine Doktorprüfung im Mai und den Mainova Frankfurt Marathon Ende Oktober. Mit einer Zeit von 02:37:12 Stunden war er siebtschnellster Hesse und verbesserte damit auch seine persönliche Bestzeit. Markus Heidl ist ein Laufenthusiast, er interessiert sich für Hintergründe, bereit sich gezielt auf den Tag X vor und schreibt regelmäßig für LaufReport.de, Runners World oder seinen Blog laufenhilft.de. „Es gibt viele Stellschrauben, an denen man drehen kann. Irgendwas lässt sich immer noch optimieren“, erzählt Heidl. Er ist aber nicht nur ein richtig guter Hobbyläufer, sondern er betreibt seinen Sport auch mit Herz und Seele. Sein Lebensmotto: Laufen hilft! „Laufen hilft, egal bei was. Bei Übergewicht zum Beispiel. Oder bei Langeweile. Bei Liebeskummer. Bei Trägheit, Faulheit, zu wenig Durchhaltevermögen. Wenn einem kalt ist oder wenn man Sorgen hat. Laufen hilft immer“, so Heidl.

Siegerin des Main-Lauf-Cups ist erstmals Franziska Baist vom Team Main-Lauf-Cup.
Doch wie kam die junge Athletin zum Laufen und vollzog diesen Leistungssprung?
Baist stammt aus einer Läuferfamilie. Ihre Eltern nahmen früher an den Wochenenden regelmäßig an Laufwettbewerben teil und Franziska Baist startete ohne viel Training in den Schüler- und Jugendrennen. Sie war erfolgreich und doch verlor sie das Laufen rund um das Abitur und während des Studiums aus den Augen. Turnen war stets ihre erste Sportart, genoss Priorität. Auch heute noch ist sie aktives Mitglied im Turnverein, doch hat die Laufleidenschaft die Freude an Turnübungen überwölbt. Mit dem Umzug nach Bad Homburg 2012 schloss sie sich einem Lauftreff an. Als Ausgleich für den Bürojob. Am Frankfurter Marathon 2014 hatte Baist erstmals als Schlussläuferin ihrer Staffel teilgenommen. Die Atmosphäre am Start vor dem Messeturm: „magisch“ wie sie sagt. Das Gefühl beim Einlauf in die Festhalle: „So toll, so dass mir klar wurde, dass ich unbedingt einmal die komplette Strecke schaffen möchte.“ Dass sie das Vorhaben direkt im Folgejahr 2015 so schnell verwirklichte, hatte sie selbst überrascht. Sie nutzte das Frankfurter Marathonprojekt, ein sechsmonatiges umfangreiches Training mit bis zu fünf Einheiten je Woche in der Gruppe, für eine professionelle Vorbereitung ihres ersten Marathons. „Alleine“, weiß Franziska Baist, „hätte ich das nicht so durchziehen können. Zumal es alleine auch viel eintöniger wäre.“ Mit dem Spaß am Laufen kamen die sportlichen Fortschritte der Hessin, die gebürtig aus der Rhön stammt und in Bad Homburg lebt. Und die Fortschritte beflügelten wiederum ihre Ambitionen, bei ihrem ersten Start die Festhalle in deutlich unter vier Stunden zu erreichen. Und bereits bei ihrem ersten Marathon wurden Ehrgeiz und Motivation geweckt, den sie bis heute noch in sich trägt. Sie finishte 2015 in 03:42:27 Stunden. Seit 2016 wird sie von der ehemaligen Spitzensportlerin und Projektleiterin des Main-Lauf-Cups, Petra Wassiluk, trainiert. Wassiluk hatte bereits damals im Gespür, dass Baist eine disziplinierte und ehrgeizige Läuferin ist, die noch einen Leistungssprung vor sich hat. Und sie behielt recht. Den Mainova Frankfurt Marathon 2016 absolvierte Baist fast 30 Minuten schneller als im Vorjahr (03:15:24 Stunden). Im Main-Lauf-Cup wurde sie Siebte in der Gesamtwertung. Im Jahr darauf schaffte sie den Sprung auf das Treppchen und wurde Dritte. 2018 wurde dann zu ihrem persönlichen Erfolgsjahr. Zweite beim Brüder-Grimm-Lauf, Hessische Halbmarathon Meisterin in ihrer Altersklasse in 1:22:16 Stunden in Kassel sowie Gesamtvierte und Zweite in ihrer Altersklasse bei den Hessischen Meisterschaften in Marburg über die 10km auf der Straße in 37:59 Minuten. Gekrönt wurde das Jahr 2018 mit dem Gesamtsieg beim Cup. Dort lief Franziska Baist sieben Läufe mit, holte sich dabei vier Tagessiege in Hausen, Mühlheim, Neu-Isenburg, Rodheim sowie einen zweiten Platz in Dietzenbach-Steinberg. 498 Punkte in der Gesamtwertung sind im Jahr 2018 nicht von ihren beiden Konkurrentinnen Lena Becker (TGV Schotten / 485) und Pia Bohland (TuSpo Borken/ 484) einzuholen gewesen.